Die Wissenschaft in Österreich hat im Laufe der letzten Jahrhunderte einige berühmte Forscherinnen und Forscher hervorgebracht, deren Erkenntnisse und Erfindungen unsere Welt bis heute prägen oder gar erst möglich gemacht haben. Wir möchten Ihnen in diesem Artikel 10 bedeutende österreichische Wissenschaftler und Wissenschaflterinnen aus den Natur- und Geisteswissenschaften und ihre wichtigsten Errungenschaften vorstellen.

Wissenschaft in Österreich – ein lange Tradition

Symbolbild Österreichische Wissenschaftler und ihre bahnbrechenden Entdeckungen.

Viele bedeutende österreichische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben in verschiedenen Disziplinen maßgebliche Beiträge geleistet und nicht nur die wissenschaftliche Landschaft ihres Landes geprägt, sondern auch weltweit Einfluss genommen, indem sie grundlegende Konzepte entwickelt haben, die bis heute in Forschung und Technologie Verwendung finden und kontinuierlich weiterentwickelt werden. Ob DNA-Analyse, Psychotherapie oder Quantenmechanik – viele Entwicklungen wären ohne die grundlegenden und bahnbrechenden Entdeckungen und Impulse aus der Vergangenheit nicht möglich gewesen.

Die historische Entwicklung der Wissenschaft in Österreich

Bereits im Mittelalter etablierte sich eine intensive Auseinandersetzung mit Philosophie und Naturwissenschaften, die durch klösterliche Schulen und Universitäten gefördert wurde. Im Barock und der Aufklärung erlebte die Forschung in Österreich einen Aufschwung.

Die Gründung von Institutionen wie der Universität Wien im 14. Jahrhundert stellte eine grundlegende Voraussetzung für die akademische Ausbildung für österreichische Wissenschaftler dar und trug zur Entstehung neuer wissenschaftlicher Disziplinen bei. Im 19. Jahrhundert führte die Industrialisierung zu einer verstärkten Forschung im Bereich angewandte Wissenschaften und Technik, was zu einer dynamischen Entwicklung führt, die heute ebenso praktiziert wird.

Von der Medizin über die Naturwissenschaften bis hin zur Geisteswissenschaft hat jede Disziplin ihren eigenen Einfluss auf die Gesellschaft ausgeübt. Insbesondere die Medizin hat durch bedeutende Entwicklungen wie die Entdeckung von Anästhesie und Antibiotika Maßstäbe gesetzt, während die Physik mit Pionieren wie Erwin Schrödinger international Anerkennung erlangte.

Für den eiligen Leser – Berühmte österreichische Wissenschaftler und Wissenschaflterinnen im Überblick

Forscher/inLebensdatenwichtigste Entdeckungwichtig für …
Christian Doppler1803-1853“Doppler-Effekt” – relative Ausbreitung von SchallwellenMessung der Lichtgeschwindigkeit und der Geschwindigkeit von Himmelskörpern, Ultraschall, Radartechnologie, Akustik
Gregor Mendel 1822–1884VererbungslehreGenetik, Züchtung, Biotechnologie, Medizin
Ernst Mach1838–1916“Mach-Zahl” – Verhältnis von Geschwindigkeit zur SchallgeschwindigkeitKlassifizierung von Geschwindigkeiten, Aerodynamik, Luft- und Raumfahrttechnik, Meteorologie
Ludwig Boltzmann1844–1906statistische MechanikThermodynamik, Astropyhsik, Kinetik, Nanotechnologie, Informationstheorie, Biopyhsik
Sigmund Freud1856–1939PsychoanalysePsychologie, Psychotherapie
Fritz Pregl1869–1930MikroanalyseOrganische Chemie und Biochemie, Pharmazie, Archäologie, Materialwissenschaft
Lise Meitner1878–1968KernspaltungEnergieproduktion, Medizin, Chemie, Biologie
Erwin Schrödinger1887–1961Wellenmechanik, Schrödinger-GleichungQuantenphysik, Wellenmechanik, Quantenchemie, philosophische Aspekte der Quantenmechanik
Marietta Blau1894-1970fotografische Methode der TeilchenregistrierungTeilchenphysik, Radiologie, Medizin, Kosmologie
Wolfgang Pauli1900-1958Kernspin, Neutrino, Pauli-PrinzipQuantenmechanik, Chemie, Materialwissenschaften, Nanotechnologie, Kern- und Teilchenphysik

10 berühmte österreichische Wissenschaftler – kurz vorgestellt

In diesem Kapitel stellen wir Ihnen in zeitlicher Abfolge in Kürze 10 österreichische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vor, die die Forschung in Österreich maßgeblich geprägt haben und wegweisende Entdeckungen und Erfindungen vorzuweisen haben, die rasante Fortschritte in Wissenschaft und Technik ermöglicht haben. Dieser Artikel gibt Ihnen einen kurzen Einblick in die jeweils wichtigsten Entdeckungen der historischen Persönlichkeiten.

Christian Doppler

Christian Andreas Doppler (* 1803 in Salzburg, † 1853 in Venedig) studierte von 1822-1829 Physik, Mathematik und Geometrie in Wien. Bis er 1835 als Professor nach Prag berufen wurde, übte er verschiedene Berufe aus. 1842 verfasste er dann seine Schrift “Über das farbige Licht der Doppelsterne” über einen Effekt, der wie kein anderer die Wissenschaft in Österreich und der ganzen Welt prägte. Von der Medizin bis zur Astronomie ist seine Entdeckung bahnbrechend und wurde nach ihm benannt – der sogenannte Doppler-Effekt.

Der Doppler-Effekt ist ein physikalisches Phänomen, das auftritt, wenn sich eine Welle (z. B. Schall- oder Lichtwellen) relativ zu einem Beobachter bewegt. Auch das Medium, in dem sich der Schall bewegt – z. B. Luft – beeinflusst dieses Phänomen. Der Effekt beschreibt die Veränderung der Frequenz (und damit der Wellenlänge) einer Welle. Aber auch auf elektromagnetische Wellen trifft dies zu, auch wenn diese kein Trägermedium benötigen – in diesem Fall ändert sich die Farbe.

Funktionsweise des Doppler-Effekts:

  • Bei Annäherung: Wenn sich die Quelle der Welle auf den Beobachter zubewegt, wird die Frequenz der Welle höher (das bedeutet, dass die Wellen dichter beieinanderliegen). Bei Schallwellen hört sich dies beispielsweise wie ein höherer Ton an.
  • Bei Entfernen: Wenn sich die Quelle von dem Beobachter entfernt, wird die Frequenz niedriger (die Wellen sind weiter auseinander). Bei Schallwellen hört sich das dann wie ein tieferer Ton an.
Wissenschaft in Österreich - Bild Weltall

Der Doppler Effekt ist für viele Bereiche von Wichtigkeit:

  • Astronomie: Mit dem Doppler-Effekt wird die Geschwindigkeit von Himmelskörpern bestimmt Die Verschiebung der Lichtfrequenz von Sternen und Galaxien (Rotverschiebung für sich von uns entfernte Objekte und Blauverschiebung für sich auf uns zubewegende Objekte) liefert entscheidende Informationen über die Expansion des Universums und die Bewegung von Galaxien.
  • Medizin: In der medizinischen Diagnostik, insbesondere in der Ultraschalluntersuchung, wird der Doppler-Effekt eingesetzt, um Blutfluss und -geschwindigkeit zu messen. Dies hilft Ärzten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu diagnostizieren und zu überwachen.
  • Radarsysteme: Auch für Radartechnologien ist der Doppler-Effekt wichtig, nämlich, um die Geschwindigkeit von Objekten zu messen, wie z.B. bei Verkehrsradaren oder meteorologischen Radarsystemen.
  • Akustik und Audio: In der Musik und Akustik trägt das Verständnis des Doppler-Effekts zur Gestaltung von Klängen und zur Simulation von Bewegung bei.

Gregor Mendel

Gregor Johann Mendel (* 1822 in Heinzendorf bei Odrau, † 1884 in Brünn) war Mönch und Botaniker und hat sozusagen im Stillen die Grundlage der Genetik entdeckt – zu Lebzeiten wurde seine Forschung weder verstanden noch anerkannt. Seine “Regeln der Vererbung” veröffentlichte der österreichische Wissenschaftler 1866, aber erst 1900 wurden seine Ergebnisse durch andere Forscher bestätigt.

Nach einer nicht bestandenen Prüfung zum Lehramt studierte Mendel im zweiten Anlauf 1851-1853 in Wien, unter anderem bei hörte Mendel Morphologie und Systematik der phanerogamen Pflanzen, Demonstrative Experimental-Physik (bei Christian Doppler) und Anatomie und Physiologie der Pflanzen.

Erbsenblüte - Gregor Mendel legte durch seine Forschung an Erbsen den Grundstein für die Vererbungslehre

Mendel widmete sich dann der Züchtung und Erforschung von Erbsen. Durch sorgfältige Kreuzungsversuche und die detaillierte Aufzeichnung seiner Ergebnisse legte er die Grundlagen für die moderne Genetik, die dem damaligen Verständnis von Vererbung widersprach. Noch heute lernen Schulkinder seine Erkenntnisse über:

  • Gesetz der Segregation: Mendel stellte fest, dass jedes Individuum zwei Allele für ein bestimmtes Merkmal hat, eines von jedem Elternteil. Bei der Bildung von Gameten trennen sich diese Allele so, dass jede Gamete nur eines der Allele enthält.
  • Gesetz der Unabhängigen Sortierung: Mendel beobachtete, dass die Vererbung von einem Merkmal unabhängig von der Vererbung anderer Merkmale ist. Dies gilt nur für Gene, die auf verschiedenen Chromosomen liegen oder weit voneinander entfernt sind.
  • Dominante und rezessive Merkmale: Mendel stellte fest, dass in den Versuchspflanzen bestimmte Merkmale dominant über andere waren (d.h. sie traten in der Nachkommenschaft auf, selbst wenn nur ein Elternteil das dominante Allel trug), während andere Merkmale rezessiv waren und nur dann zum Ausdruck kamen, wenn beide Allele rezessiv waren.

Mendels Forschungen gelten noch heute, waren grundlegend für die moderne Genetik und haben unser Verständnis der Vererbung von Merkmalen revolutioniert. Sie sind auch entscheidend für die Erforschung genetischer Krankheiten, Züchtung von Pflanzen und Tieren, sowie für viele Anwendungsgebiete in der Biologie bis hin zur Genmanipulation und Gentechnik.

Ernst Mach

Der österreichische Wissenschaftler Ernst Waldfried Josef Wenzel Mach (* 1838 in Chirlitz bei Brünn, † 1916 in Vaterstetten) war Physiker, Sinnesphysiologe, Philosoph und Wissenschaftstheoretiker und auf allen Feldern rührig und erfolgreich. Er belegte den bis dato umstrittenden Doppler-Effekt, war Mitbegründer des Empiriokritizismus, eines erkenntnistheoretischen Ansatzes, führte wichtige Experimente zur menschlichen Wahrnehmung und Sinnestäuschungen durch (“Machsche Streifen”) und war ein wichtiger Gestalttheoretiker.

Durch seine Kritik an der Newtonschen Mechanik, deren offene Fragen er zu lösen versuchte und daher das Trägheitsprinzip neu definierte, wurde er für viele zum Wegbereiter der Relativitätstheorie. Bekannt ist er heute vor allem für die sogenannte Mach-Zahl, die das Verhältnis von Geschwindigkeit zur Schallgeschwindigkeit beschreibt und diese Geschwindigkeiten klassifiziert (Unterschall, Schallgeschwindigkeit, Überschall, Hyperschall). Der Begriff der Mach-Zahl wurde vom Aerodynamiker Jakob Ackeret eingeführt.

Die Mach-Zahl ist ein entscheidendes Konzept in der Aerodynamik und Ingenieurwissenschaft, das hilft, Geschwindigkeitseffekte, Strömungsverhalten und Schockwellen zu verstehen und zu quantifizieren. Sie ist wichtig für die Luft- und Raumfahrt, die Aerodynamik und auch für die Meteorologie.

Ludwig Boltzmann

Ludwig Eduard Boltzmann (* 1844 in Wien, † 1906 in Duino) war Physiker und Philosoph. Er lehrte Theoretische Physik an den Universitäten in Wien und Leipzig, forschte aber an vielen verschiedenen Gebieten der Physik und was auch Experimentalphysiker. Der österreichische Wissenschaftler verfasste 139 Schriften und Artikel sowie drei Lehrbücher. Einer seiner Schwerpunkte war die Atomistik und der Aufbau der Atome, von deren Teilbarkeit er – anders als viele Zeitgenossen – ausging und damit einer der Wegbereiter für die moderne Atomphysik wurde.

Seine wichtigste Errungenschaft ist aber in der statistischen Mechanik zu suchen. Sie beschreibt, wie die Bewegung und das Verhalten einer großen Anzahl von Teilchen zur Beschreibung von thermodynamischen Eigenschaften führt. Boltzmann zeigte, dass die makroskopischen Eigenschaften von Materialien (wie Temperatur, Druck und Volumen) aus dem statistischen Verhalten der einzelnen Moleküle und Atome abgeleitet werden können.

Boltzmanns Erkenntnisse hatten nicht nur großen Einfluss auf die Phsyik, sondern auch auf die Chemie, Astropyhsik und Biophysik. Er ist einer der einflussreichsten Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts, dessen Forschung den Grundstein für zahlreiche heutige Technologien gelegt hat. Seine Beiträge haben dabei nicht nur die physikalische Wissenschaft revolutioniert, sondern finden Anwendung in den verschiedensten Bereichen, wie z. B.

  • Thermodynamik: Wärmeübertragung und Energieumwandlung, Phasenübergänge
  • Chemie: Reaktionskinetik, Molekularer Aufbau und Eigenschaften von Gasen, Flüssigkeiten und Feststoffen
  • Materialwissenschaft: Metallurgie und Werkstoffeigenschaften, Nanotechnologie
  • Astrophysik: Verteilung und Struktur von Sternen und Galaxien, Kosmologie (thermodynamische Bedingungen nach dem Urknall)
  • Informationstheorie: Entropiebegriffe, die auf Boltzmann zurückgehen, dienen als Maß für Unsicherheit und Informationsgehalt in Datensätzen
  • Biophysik: Proteinfaltung, molekulare Interaktionen und die Thermodynamik biologischer Systeme

Sigmund Freud

Sigismund Schlomo Freud (* 1856 in Freiberg in Mähren, † 1939 in London) ist vermutlich der populärste österreichische Wissenschaftler in unserer Liste, im Sinne von “der Allgemeinheit bekannt”, und das schon zu Lebzeiten, als seinen Theorien in den Wiener Kaffeehäusern diskutiert wurden und seine Patienten immer zahlreicher wurden.

Illustration Therapiegespräch

Freud war Arzt, Neurologe, Tiefenpsychologe, beschäftigte sich aber auch mit Kultur- und Religionskritik. Seine wichtigsten Konzepte waren:

Das Unbewusste : Freud postulierte, dass ein großer Teil des menschlichen Verhaltens und Denkens aus dem Unbewussten beeinflusst wird, das heißt, viele unserer Wünsche, Erinnerungen und Konflikte existieren außerhalb unseres bewussten Bewusstseins. Dies war eine revolutionäre Idee, die das Verständnis des menschlichen Geistes erweitern sollte.

Psychische Strukturen: Freud entwickelte ein Modell der menschlichen Psyche, das aus drei Teilen besteht:

  • Es: Der impulsive, instinktive Teil, der von grundlegenden Bedürfnissen und Trieben gesteuert wird.
  • Ich: Der rationale Teil, der versucht, die Wünsche des Id mit der Realität in Einklang zu bringen.
  • Über-Ich: Der moralische Teil, der gesellschaftliche Normen und Werte repräsentiert.

Das Zusammenspiel dieser drei Teile erklärt, wie Menschen Entscheidungen treffen und Konflikte erleben. Weitere wichtige Punkte seiner Arbeit sind:

  • Traumdeutung: Freud glaubte, dass Träume eine wichtige Avenue zum Verständnis des Unbewussten sind. Er entwickelte Methoden zur Traumdeutung, um die verborgenen Bedeutungen hinter Traumsymbolen zu erfassen.
  • Abwehrmechanismen: Freud beschrieb verschiedene Abwehrmechanismen, die Menschen unbewusst verwenden, um mit Angst und inneren Konflikten umzugehen, wie beispielsweise Verdrängung, Projektion und Rationalisierung.
  • Psychosexuelle Entwicklung: Freud entwickelte ein Modell der psychosexuellen Entwicklung, das beschreibt, wie sich die Persönlichkeitsentwicklung durch verschiedene Phasen (oral, anal, phallisch, Latenz und genital) hindurch entfaltet. Jede Phase ist mit spezifischen Herausforderungen und Konflikten verbunden, die, wenn sie nicht konstruktiv gelöst werden, zu psychischen Problemen im Erwachsenenleben führen können.

Viele seiner Theorien gelten heute als überholt, vor allem zur psychosexuellen Entwicklung und sein viel diskutiertes Frauenbild. Dennoch war vor allem seine Entdeckung des Unbewussten revolutionär und ist auch heute noch anerkannt, ebenso wie seine Therapiemethoden “im geschützen Raum”.

Fritz Pregl

Der österreichische Wissenschaftler Fritz Pregl (*1869 in Laibach, † 1930 in Graz) war Chemiker und Professor für angewandte medizinische Chemie. Er ist bekannt ist für seine Pionierarbeiten in der Mikroanalytik. Mit dieser Methode können bereits geringste Mengen von Probenmaterial im Mikro- und Milligrammbereich analysiert und ihre Zusammensetzung bestimmt werden, und es können außerdem präzisere Ergebnisse erzielt werden, als es vorher möglich war. 1923 wurde Fritz Pregl mit dem Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten im Bereich der Mikroanalyse ausgezeichnet.

Mikroanalytische Techniken werden in verschiedenen Bereichen verwendet, darunter:

  • Materialwissenschaften: Untersuchung der Zusammensetzung von Werkstoffen, Legierungen und Nanomaterialien
  • Biochemie und Pharmazie: Analyse von biologischen Proben wie Geweben, Zellen oder pharmazeutischen Substanzen
  • Umweltschutz: Überwachung der Schadstoffbelastung in Wasser, Luft und Boden durch die Analyse kleinster Stoffmengen
  • Archäologie: Isotopenanalyse zur Bestimmung von z. B. geografischer Herkunft, Ernährung, Alter, Umweltbedingungen, Pigmentanalyse von Wandmalereien, Sedimentproben und vieles mehr

Die Pregl-Methode, eine Methode zur quantitativen Elementaranalyse, wurde nach ihm benannt und beinhaltete die Verbrennung von organischen Substanzen in einer Sauerstoffatmosphäre, gefolgt von der Bestimmung der gebildeten Gase oder der umgesetzten Reagenzien. Fritz Pregl gilt als einer der bedeutendsten Chemiker seiner Zeit, und seine Arbeiten haben einen nachhaltigen Einfluss auf die chemische Forschung.

Vorteile der Mikroanalyse:

  • Effizienz: Geringerer Materialverbrauch, sodass auch rarer Stoffe untersucht werden können.
  • Genauigkeit: Die Methoden und Techniken sind oft sehr präzise und ermöglichen die Quantifizierung von Elementen und Verbindungen auch in komplexen Mischungen.
  • Flexibilität: Die Möglichkeit, auch schwierig zu analysierende Proben zu untersuchen.

Lise Meitner

Elise Meitner (* 1878 in Wien, † 1968 in Cambridge) war eine Pionierin in der Kernphysik und Radiochemie und die erste Professorin für Physik in Deutschland. Sie gilt als eine der bedeutensten Naturwissenschaflterinnen des 20. Jahrhunderts.

In einer 30 Jahre währenden Zusammenarbeit mit Otto Hahn, den die österreichische Wissenschaftlerin 1907 bei Vorlesungen von Max Planck kennenlernte, erforschte sie Radioaktivität und entdeckte radioaktive Isotope. Sie floh 1938 aus dem nationalsozialistischen Deutschland und verfasste im schwedischen Exil eine Erklärung der Kernspaltung. Weiterhin erforschte sie den Aufbau der Atome und den radioaktiven Zerfall. Aufträge zur Entwicklung einer Atombombe, die sie von den USA erhielt, lehnte sie stets ab und blieb während des zweiten Weltkriegs in Schweden.

Modell Atom

Lise Meitner wurde mehrfach für den Nobelpreis für Physik und Chemie nominiert – insgesamt 49 Mal. Dass nur Otto Hahn und nicht beide mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden, wurde kontrovers diskutiert.

Die Forschung von Meitner und Hahn hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf viele Bereiche der Naturwissenschaften sowie auf technologischen Fortschritt. Ihre Forschung ist neben der Kernphysik auch relevant für:

  • Radiochemie: Die Forschungsarbeiten legten den Grundstein für die Radiochemie, ein Bereich, der sich mit der Untersuchung radioaktiver Elemente und deren chemischen Eigenschaften beschäftigt.
  • Materialwissenschaft: Die Erkenntnisse über die Struktur und das Verhalten von atomaren Kernen haben auch Auswirkungen auf das Verständnis der Materialstruktur und -verhalten unter verschiedenen Bedingungen.
  • Biologie und Medizin: Radioisotope, die aus der Kernspaltung gewonnen werden, finden Anwendung in der medizinischen Bildgebung und der Krebsbehandlung, z. B. in der Strahlentherapie.
  • Umweltschutz und nukleare Sicherheit: Die Erforschung radioaktiver Stoffe und ihre Auswirkungen auf die Umwelt ist für die Umweltwissenschaften von Bedeutung, insbesondere in der Kontext der Überwachung von radioaktiver Kontamination.
Quelle: Timeline Deutschland

Erwin Schrödinger

Erwin Rudolf Josef Alexander Schrödinger (* 1887 in Wien, † 4. 1961 in Wien) war Physiker, Mathematiker und Wissenschaftstheoretiker. Er war einer der Begründer der Quantenmechanik. 1933 erhielt der österreichische Wissenschaftler gemeinsam mit Paul Dirac den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung neuer produktiver Formen der Atomtheorie. Außerdem beschäftigte sich Schrödinger mit der Farbwahrnehmung, basierend auf der Forschung von Ernst Mach, sowie mit den philosophischen Aspekten der Quantenmechanik.

Seine wichtigsten Entdeckungen sind die Wellenmechanik, eine alternative Darstellung zur Matrixmechanik von Werner Heisenberg. Diese beiden Theorien sind gleichwertig, die Wellenmechanik bietet aber einen intuitiveren Zugang zu quantenmechanischen Phänomenen.

Die sogenannte Schrödinger-Gleichung liefert eine mathematische Beschreibung des Verhaltens von quantenmechanischen Systemen. Sie ist fundamental für die Quantenmechanik und ermöglicht die Berechnung der Wellenfunktionen von Teilchen, um deren Verhalten und energetische Eigenschaften zu beschreiben.

Schrödingers Forschungen trugen dazu bei, die Grundprinzipien der Quantenmechanik zu etablieren, wie z. B. Konzepte wie Superposition und das Verhalten von Teilchen und Wellen. Diese Prinzipiensind grundlegend für das Verständnis von Atomen und Molekülen und haben somit nicht nur einen großen Einfluss auf die Physik, sondern auch auf andere Disziplinen, wie

  • Materialwissenschaften
  • Nanotechnologie
  • Erforschung von biologischen Systemen
  • Chemie, vor allem Quantenchemie

Marietta Blau

Marietta Blau (* 1894 in Wien, † 1970 in Wien) war eine österreichische Physikerin. Sie ist bekannt für ihre bedeutenden Beiträge zur Kernphysik und zur Kosmischen Strahlung. Blau war eine der frühesten Wissenschaftlerinnen, die auf dem Gebiet der Teilchenphysik und der Detektion von Strahlung arbeitete. Auch wenn die österreichische Wissenschaftlerin weniger bekannt ist als manche Kollegen und Kolleginnen, hat sie doch entscheidende Entdeckungen in der Atomphysik gemacht.

Ursprünglich war sie auf medizinische Anwendung von Röntgenstrahlungen spezialisiert, wechselte dann aber zur Erforschung von radioaktiver Strahlung. Ihre wichtigste und bahnbrechende Arbeit war der Nachweis von radioaktivem Zerfall durch eine spezielle Photoemulsion, die den Teilchenzerfall aufzeichnen konnte, die sogenannten Zertrümmerungssterne. Durch ihre Technik war es möglich, kosmische Höhenstrahlung nachzuweisen. Leider konnte die Forschung der Wissenschaftlerin durch ihre Flucht 1938 zunächst nicht weitergeführt werden, ab 1944 arbeitete sie aber in den USA und machte dort weitere wichtige Entdeckungen.

Auch wenn Blau nicht zu den weithin bekannten Persönlichkeiten der Wissenschaft in Österreich gehört, so ist doch in Fachkreisen ihre Arbeit wohlbekannt. Abgesehen von ihren wichtigen Entdeckungen in der Kernphyisk hat ihre Forschung weitreichenden Einfluss auf weitere Wissenschafts- und Anwendungsgebiete, wie z. B. Kosmologie, Medizin (vor allem Radiologie) und nicht zuletzt auch auf die Rolle der Frauen in der Forschung.

Wolfgang Pauli

Wolfgang Ernst Friedrich Pauli (+ 1900 in Wien, † 1958 in Zürich) war Wissenschaflter und Nobelpreisträger für Physik für die Formulierung des Ausschließungsprinzips (Pauli-Prinzip). Er ist eine der wichtigsten Forscher der Quantenmechanik und galt als Wunderkind – und er war das Patenkind von Ernst Mach. In nur drei Jahren schloss er sein Physikstudium mit dem Doktortitel ab und arbeitete unter anderem mit Max Born und Niels Bohr. 1923 wurde er zum Professor in Hamburg benannt.

Quantenphsyik

Er entdeckte, dass Atome einen inneren Drehimpuls, den Kernspin, haben und führte die vierte Quantenzahl ein, die Aufspaltungen von Spektrallinien in einem Magnetfeld erkärte. Auf dieser Grundlage entwickelte er das das Pauli-Prinzip. Es erklärt, vereinfacht gesagt, den unterschiedlichen Aufbau von Materie mit Molekülen und Atomen dadurch, dass identische Fermionen (Teilchen, aus denen Materie besteht) nicht am gleichen Ort zur gleichen Zeit sein können, was zum einen den Aufbau eines Atoms, aber auch von größeren Gebilden erklärt.

Das Ausschließungsprinzip ist vielleicht nicht seine wichtigste Forschung, denn Pauli entdeckte auch das Neutrino, das erst zwei Jahrzehnte später sicher nachgewiesen werden konnte. Weitere wichtige Forschungsschwerpunkte waren unter anderem die Theorie des Paramagnetismus, die Quantenfeldtheorie und die Mesonentheorie, ebenso erforschter er Magnetismus und Supraleitung.

Unter Kollegen galt der österreichische Wissenschaftler auch als “das Gewissen der Physik” – viele legten ihm ihre Arbeiten zu Lesen vor, ehe sie veröffentlicht wurden. Der spaßhaft nach ihm benannte Pauli-Effekt erklärt, dass Pauli vielerorts Laborverbot bekam: Wann immer er in die Nähe eines Experimentes kam, gingen spontan Dinge zu Bruch oder die Experimente versagten.

FAQ

  1. Warum sind österreichische Wissenschaftler bedeutend?

    Österreichische Wissenschaftler haben bedeutende Beiträge in einer Vielzahl von Disziplinen geleistet, darunter Physik, Chemie, Biologie, Psychologie und Medizin. Ihre Arbeiten haben das wissenschaftliche Wissen erweitert und die Grundlagen moderner Theorien und Technologien gelegt.

  2. In welchen Disziplinen sind österreichische Wissenschaftler stark vertreten?

    Österreichische Wissenschaftler sind in vielen Disziplinen aktiv gewesen, insbesondere in:
    Physik (z.B. Quantenmechanik, Thermodynamik)
    Chemie (z.B. organische Chemie)
    Biologie (z.B. Genetik, Verhaltensforschung)
    Psychologie und Psychiatrie (z.B. Psychoanalyse)
    Mathematik und Informatik

  3. Was sind einige herausragende Entdeckungen, die österreichische Wissenschaftler gemacht haben?

    Einige wichtige Entdeckungen sind:
    Das Pauli-Ausschlussprinzip (Wolfgang Pauli)
    Die Schrödinger-Gleichung (Erwin Schrödinger)
    Die Mendelschen Regeln der Vererbung (Gregor Mendel)
    Die Psychoanalyse (Sigmund Freud)

  4. Gibt es bedeutende österreichische Wissenschaftlerinnen?

    Es gibt viele herausragende österreichische Wissenschaftlerinnen, darunter:
    Lise Meitner, eine Physikerin, die entscheidend zur Entdeckung der Kernspaltung beitrug
    Marietta Blau, eine Physikerin, die bedeutende Arbeiten in der Experimentellen Physik und Kernphysik leistete

  5. Gibt es österreichische Wissenschaftler, die einen Nobelpreis bekommen haben?

    Zahlreiche österreichische Wissenschaftler wurden mit dem Nobelpreis ausgezeichnet, von denen im Artikel vorgstellten sind das Gregor Mendel (posthum), Fritz Pregl, Wolfgang Pauli, Erwin Schrödinger.