Im Oktober des Jahres 1916 berief Kaiser Franz von Österreich eine entscheidende Regierungssitzung ein. Die österreichische Monarchie stand am Scheideweg, die Zeichen der Zeit deuteten auf das nahende Ende hin. Karl I., der letzte Monarch aus dem Hause Habsburg, musste sich den Herausforderungen des Ersten Weltkrieges und den Unruhen in Wien und Ungarn stellen.

Die Habsburger Monarchie, einst stolz und mächtig, sah sich mit dem Aufbegehren der Republikaner konfrontiert. Trotz Reformbemühungen und Modernisierungsansätzen war der Glanz längst verblasst. Im November 1918 brach die österreichische Monarchie endgültig zusammen, und mit ihr verschwand ein Kapitel der Geschichte, das die Entwicklung Österreichs und Europas maßgeblich geprägt hatte.

österreichische Monarchie - Hofburg in Wien

Die Geschichte der österreichischen Monarchie reicht bis ins Mittelalter zurück und begann mit dem Aufstieg der mächtigen Habsburger im Erzherzogtum Österreich seit dem 12. Jahrhundert. Die Habsburger-Dynastie war eine der prägendsten Familien in der europäischen Geschichte und beeinflusste die Geschichte Europas in vielen Bereichen. Ihr Einfluss reichte weit über die politischen Grenzen der Zeit hinaus und formte das kulturelle und gesellschaftliche Leben in Europa über Jahrhunderte.

Die Geschichte der Habsburger

Die Habsburger waren eine der mächtigsten und einflussreichsten Dynastien in der europäischen Geschichte, deren Einfluss über Jahrhunderte hinweg die Geschicke vieler Länder prägte. Hier ist ein kurzer Abriss über die Geschichte der Habsburger.

Ursprung und Aufstieg👑 Die Habsburger gibt es seit dem 11. Jahrhundert und haben ihren Namen von der Burg Habsburg, die in der heutigen Schweiz liegt. Die Familie war zunächst eine lokale Adelsfamilie in der Region Aargau.
👑 Der erste bedeutende Schritt auf dem politischen Parkett war die Wahl von Rudolf I. von Habsburg zum König des Heiligen Römischen Reiches im Jahr 1273. Diese Wahl markierte den Beginn des Aufstiegs der Habsburger zur kaiserlichen Familie.
Territorialexpansion👑 Im Jahr 1156 wurde die Grafschaft Österreich von Friedrich I. Barbarossa an die Habsburger vergeben. Dies war ein entscheidender Schritt, der ihrem Einfluss im heutigen Österreich den Weg ebnete.
👑 Die Habsburger nutzten strategische Heiratsallianzen, um ihren Einfluss zu vergrößern. Berühmte Allianzen, wie die Ehe von Maximilian I. mit Maria von Burgund, führten zur Kontrolle über umfangreiche Gebiete in den Niederlanden und in Frankreich.
Kaiserreich und Herrschaft👑 Viele Habsburger wurden zu Kaisern des Heiligen Römischen Reiches, und die Dynastie stellte in vielen Perioden die Mehrheit der Kaiser. Die Habsburger herrschten über ein riesiges Reich, das Teile von Mitteleuropa, Italien und die Niederlande umfasste.
👑 Im 18. Jahrhundert regierte Maria Theresia, die erste weibliche Herrscherin der Habsburger, die Monarchie, und führte umfassende Reformen durch, die Verwaltung, Bildung und Militär betrafen. Ihre Nachkommen, die Habsburger-Lothringer, regierten weiterhin in der Monarchie.
Kulturelle Blütezeit👑 Die Habsburger förderten die Künste, insbesondere in Wien, wo die Stadt zu einem Zentrum für Musik (mit Komponisten wie Mozart und Beethoven), Kunst und Wissenschaft wurde.
👑 Der Bau beeindruckender Gebäude wie der Wiener Hofburg und des Schlosses Schönbrunn zeugt von ihrem kulturellen Erbe. Der Glanz und Prunk der Hochzeit der Macht der Habsburger ist noch heute sichtbar.
Niedergang und Ende der Monarchie👑 Der Niedergang der Habsburger begann im 19. Jahrhundert mit den Revolutionsbewegungen, die zur Gründung von Nationalstaaten führten. Der Erste Weltkrieg war ein entscheidender Wendepunkt. 1918 wurde die Monarchie nach dem Krieg aufgelöst, und die Republik Österreich wurde gegründet.
👑 Trotz der Auflösung der Monarchie bleibt das Erbe der Habsburger in der Kultur, Architektur und Geschichte Österreichs und Mitteleuropas lebendig. Die Habsburger haben die europäische Geschichte tiefgreifend geprägt und gelten bis heute als Inbegriff für Monarchie und Herrschaft.

Die Errungenschaften der Habsburger

Die Habsburger Monarchie, die über Jahrhunderte hinweg ein zentraler Akteur in der europäischen Geschichte war, hinterließ ein reiches Erbe in Form von kulturellen Errungenschaften, die noch heute von Bedeutung sind. Die Habsburger förderten Kunst, Wissenschaft, Architektur und Musik in einer Weise, die das kulturelle Leben Mitteleuropas prägte und zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten hervorbrachte.

Architektur und Städtebau

Die Habsburger waren bekannt für ihren Einfluss auf die Architektur und den Städtebau. Unter ihrer Herrschaft erlebten zahlreiche Städte, insbesondere Wien, ein erhebliches Wachstum und eine architektonische Blütezeit. Herrschaftliche Bauwerke wie die Wiener Hofburg, die Schatzkammer und das Schloss Belvedere sind eindrucksvolle Beispiele. Der Barockstil wurde unter Leopold I. und Maria Theresia besonders gefördert, wobei prunkvolle Paläste, Kirchen und öffentliche Gebäude entstanden, die bis heute das Stadtbild prägen.

Kunst und Malerei

Die Habsburger waren große Gönner der Künste. Sie führten bedeutende Künstler und Maler an ihren Hof, darunter Peter Paul Rubens und Franz Xaver Messerschmidt. Die Sammlung der Alten Meister in der Wiener Kunsthistorischen Museum ist ein direktes Ergebnis dieser Förderung. Auch die Kunstschule der Wiener Akademie der Bildenden Künste wurde unter ihrer Ägide ausgebaut. Die Habsburger trugen dazu bei, Wien zu einem wichtigen Zentrum der Malerei und Kunstproduktion zu machen.

Musik

Die musikalische Blütezeit unter den Habsburgern war beeindruckend. Wien wurde zu einem der bedeutendsten Musikzentren Europas. Größtes Aufsehen erregten Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven, die alle enge Beziehungen zum Hof pflegten oder in Wien lebten. Die für den Hof und die Stadt geschaffene Musik, einschließlich der Wiener Klassik, hatte langfristigen Einfluss auf die Entwicklung der westlichen Musiktradition.

Theater und Literatur

Die Habsburger unterstützten die Entwicklung des Theaters und der Literatur, was zur Geburt eines lebendigen kulturellen Lebens in Wien führte. Die Gründung der Wiener Staatsoper 1869 war ein bedeutender Schritt in der Förderung des Musiktheaters. Literarische Größen wie Franz Grillparzer und Adalbert Stifter wurden in dieser Zeit aktiv, und die Habsburger schätzten und förderten dramatische und poetische Werke.

Wissenschaft und Bildung

Unter den Habsburgern blühte auch Wissenschaft und Bildung. Es wurden bedeutende Universitäten, wie die Universität Wien, gefördert, die zu wichtigen Bildungszentren avancierten. Wissenschaftler wie Johannes Kepler und Sigmund Freud prägten verschiedene Disziplinen der Wissenschaften und Psyche. Die Habsburger erkannten die Bedeutung von Bildung für die Verwaltung ihres Reiches und investierten in die Förderung wissenschaftlicher Institutionen.

Interkultureller Austausch

Die österreichische Monarchie war ein multikulturelles Reich, das viele unterschiedliche Ethnien und Kulturen umfasste. Dies führte zu einem regen Austausch zwischen den verschiedenen Kulturen und trug zu einer reichen kulturellen Diversität bei. Feste, Bräuche und Traditionen aus den verschiedenen Regionen wurden gefördert und in das gesellschaftliche Leben integriert, was zu einem einzigartigen und vielfältigen kulturellen Erbe beitrug.

Die Habsburger haben durch ihre vielfältigen kulturellen Errungenschaften und nachhaltigen Förderungen in Kunst, Wissenschaft und Musik einen bleibenden Einfluss auf die europäische Kulturgeschichte ausgeübt. Die kulturellen Entwicklungen dieser Epoche sind bis heute in Wien und vielen anderen Städten sichtbar und tragen zur Identität der Regionen bei, die einst unter habsburgischer Herrschaft standen.

Quelle: Royalworld – Adel und Dynastien

Glanz und Prunk: Die österreichische Monarchie in ihrer Blütezeit

Die österreichische Monarchie umfasst vier Abschnitte:

  • Das Erzherzogtum Österreich, die Hausmacht der Habsburger seit dem Mittelalter, also Gesamtheit der Territorien, die sich im erblichen Besitz des Famlie befanden
  • Die Habsburgermonarchie oder das Habsburgerreich, das alle Herrschaftsgebiete der Habsburger von der Neuzeit bis ins frühe 20. Jahrhundert umfasst
  • Das Kaisertum Österreich, das k.k. habsburgische Kaiserreich 1804–1867
  • Österreich-Ungarn, die k.u.k. Doppelmonarchie 1867–1918, mit der auch die Macht der Habsburger endete

Der Höhepunkt der Macht und des Reichtums der Habsburger lässt sich grob im 16. und 17. Jahrhundert verorten, insbesondere während der Ära von Kaiser Karl V. (regierte von 1519 bis 1556) und seines Sohnes, Kaiser Ferdinand I. (regierte von 1556 bis 1564). Unter Karl V. erreichte das habsburgische Haus seine größte territoriale Ausdehnung, da er über ein weites Reich herrschte, das unter anderem Teile des heutigen Spaniens, der Niederlande, Italiens sowie weite Teile Mitteleuropas umfasste. Dieser Zeitraum war geprägt von politischen, militärischen und wirtschaftlichen Erfolgen, die die Herrschaft der Habsburger festigten.

Der Einfluss der Habsburger setzte sich auch im 17. Jahrhundert fort, als die Dynastie eine zentrale Rolle im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) spielte, wobei die Auswirkungen des Konflikts und die politischen Umbrüche diesen Höhepunkt jedoch auch gefährdeten. In den nachfolgenden Jahrhunderten, insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert, konnte das Haus Habsburg seine Macht zwar in gewisser Weise aufrechterhalten, jedoch war es mit größeren Herausforderungen konfrontiert, wie dem Aufstieg des Nationalismus und den Revolutionsbewegungen, die letztlich zur Ende der Monarchie im Jahr 1918 führten.

Kaiservilla in Bad Ischl

Ihren kulturellen Höhepunkt hatte die österreichische Monarchie spät. In den prächtigen Hallen von Schönbrunn erstrahlte die österreichische Monarchie während ihrer Glanzzeit in voller Pracht. Kaiser Franz Joseph von Österreich und Ungarn prägte mit seiner Regentschaft das Bild des Wiener Hofes. Die prunkvollen Bälle und Empfänge in den prächtigen Sälen von Schloss Schönbrunn spiegelten die Macht und den Reichtum der Habsburgermonarchie wider und sind auch heute noch von ungebrochener Faszination.

Unter Kaiser Franz Joseph erlebte die österreichische Monarchie eine Blütezeit: Die Kunst und Musik wurden gefördert, die Architektur erlebte eine goldene Ära, und Wien wurde zum kulturellen Zentrum Europas. Doch hinter all dem Glanz verbargen sich auch die ersten Anzeichen von Krisen und Herausforderungen, die das Ende für die österreichische Monarchie einläuten sollten.

Die Bedeutung von Wien zur Zeit der Habsburger

Die österreichische Monarchie ist untrennbar mit Wien verbunden. Die Bedeutung österreichischen Hauptstadt zur Zeit der Habsburger reicht weit über die politische Macht hinaus. Die Stadt war ein Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft und prägte das europäische Geschehen auf vielfältige Weise. Ihr Erbe ist bis heute spürbar und macht Wien zu einem der bedeutendsten kulturellen und historischen Zentren Europas. Die Habsburger trugen entscheidend dazu bei, Wien zu einem Ort zu machen, an dem sich Geschichte, Kultur und Politik miteinander verbinden, was die Stadt zu einem unverzichtbaren Teil der europäischen Identität formt.

Hier sind einige der wichtigsten Aspekte, die die Bedeutung Wiens in dieser Epoche verdeutlichen.

Politisches Zentrum

  • Sitz des Kaisers: Als Hauptresidenz der Habsburger wurde Wien zum Sitz des kaiserlichen Hofes und der Monarchie des Heiligen Römischen Reiches. Die Habsburger, die über Jahrhunderte hinweg den Titel des Heiligen Römischen Kaisers trugen, brachten Wien in den Fokus der europäischen Politik. Wichtige politische Entscheidungen wurden hier getroffen, und die Stadt diente als Ort für diplomatische Verhandlungen, Ratsversammlungen und königliche Hoheiten.
  • Machtzentrum: Wien war nicht nur das Zentrum der Habsburger Herrschaft, sondern auch ein Dreh- und Angelpunkt für internationale Beziehungen in Europa. Der Hof zog Gesandte, Diplomaten und politische Vertreter aus anderen Reichen an, was die Stadt zu einem wichtigen Schauplatz für die europäische Machtpolitik machte.

Kulturelles Zentrum

Wiener Staatsoper
  • Kunst und Musik: Wien entwickelte sich zur Musik- und Kunstmetropole Europas. Berühmte Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn und Ludwig van Beethoven lebten und arbeiteten in der Stadt. Die Habsburger förderten diese Kunstszene durch den Auftragserteilung und die Unterstützung von Musikinstitutionen wie der Wiener Staatsoper und der Wiener Musikakademie.
  • Architektur: Wiens Architektur, insbesondere aus der Barockzeit, ist ein direktes Erbe der Habsburger Herrschaft. Prunkvolle Bauwerke wie die Wiener Hofburg und das Schloss Schönbrunn zeugen von der Macht und dem Reichtum der Monarchie. Diese Bauwerke sind bis heute bedeutende kulturelle Symbole.
  • Bildung und Wissenschaft: Die Universität Wien, gegründet im Jahr 1365, wurde unter den Habsburgern zu einer der wichtigsten Hochschulen Europas. Sie zog Wissenschaftler und Denker an, die zur Aufklärung und anderen philosophischen Strömungen beitrugen. Die Stadt wurde zu einem Zentrum für Wissen, Forschung und intellektuellen Austausch.

Wirtschaftliches Zentrum

  • Handel und Wirtschaft: Die strategische Lage Wiens an wichtigen Handelsrouten machte die Stadt zu einem Handelszentrum, das Waren aus verschiedenen Teilen Europas und darüber hinaus anziehte. Die Habsburger förderten den Handel, was zu einem wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt führte. Märkte und Feste zogen Händler und Käufer an und trugen zur wirtschaftlichen Prosperität bei.
  • Finanzzentrum: Unter der Habsburger Herrschaft entwickelte sich Wien auch zu einem bedeutenden Finanzzentrum. Banken und finanzielle Institutionen wurden gegründet, die den Handel unterstützten und die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt und der umliegenden Regionen förderten.

Interkulturelle Begegnung

  • Multikulturalismus: Wien war ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen, Ethnien und Religionen. Die österreichische Monarchie umfasste eine Vielzahl von Völkern und Traditionen, darunter Deutsche, Ungarn, Tschechen, Slowenen und viele andere. Diese Vielfalt trug zur kulturellen Bereicherung bei und machte Wien zu einem Ort des interkulturellen Austauschs.
  • Diplomatische Verbindungen: Die Stadt war auch ein Zentrum für diplomatische Beziehungen mit verschiedenen Nationen und Reichen, was die kulturelle Vielfalt weiter förderte. Feste, Feiertage und Traditionen aus verschiedenen Regionen wurden in Wien gefeiert und integriert.

Die österreichische Monarchie: Versuch einer Modernisierung

Unter Kaiser Karl VI. erlebte die österreichische Monarchie eine Phase der Stärkung der königlichen Autorität und Zentralisierung der Macht. Er führte bedeutende Reformen ein, um die Verwaltung zu modernisieren und die Wirtschaft zu stärken. Neue Gesetze und Regelungen wurden eingeführt, um das politische System zu stärken und den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht zu werden. Trotz dieser Bemühungen stand die Monarchie vor Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf die Vielfalt der Völker im Reich, wie etwa in Ungarn. Die Wiener Hofburg und Schönbrunn wurden zu prunkvollen Zentren der Macht, während die Regierung sich mit den zunehmenden Forderungen nach Reformen auseinandersetzte.

Und die nötigen Reformen nahmen kein Ende: Der Glanz vergangener Zeiten vermischte sich mit den Anforderungen der Moderne, und die Habsburgermonarchie musste sich den Veränderungen ihrer Zeit stellen. In den Wirren des 19. Jahrhunderts sah sich die österreichische Monarchie mit zunehmenden Krisen und Herausforderungen konfrontiert. Die Nationalismusbewegungen in Ungarn und anderen Teilen des Reiches bedrohten die Einheit des Vielvölkerstaates zutiefst. Kaiser Franz Joseph I. stand vor dem schwierigen Spagat zwischen Modernisierung und dem Erhalt der althergebrachten Strukturen der Habsburgermonarchie.

Die Niederlage in der Schlacht von Königgrätz 1866 und die Annexion von Bosnien und Herzegowina 1908 zählten zu den Rückschlägen, die das Ansehen der Monarchie schwächten. Trotz Reformbemühungen und der Einrichtung des österreichischen Reichsrats blieben die Spannungen innerhalb des Vielvölkerstaates bestehen.

Kaiserkrone

Die Wiener Hofburg wurde zum Zentrum dieser Veränderungen, während Schönbrunn als Symbol für die Pracht und Macht der Monarchie stand. Die Beziehung zu Ungarn wurde intensiviert, um die Stabilität des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn zu sichern. Trotz dieser Bemühungen konnten die Reformen jedoch nicht alle Probleme lösen, und die Monarchie geriet weiter unter Druck. Der November 1918 markierte schließlich das Ende der österreichischen Monarchie und den Übergang zur Republik.

Die österreichische Monarchie im 19. Jahrhundert: Nationalismus und Liberalismus

Im 19. Jahrhundert stand die österreichische Monarchie vor enormen Herausforderungen durch den aufstrebenden Nationalismus und Liberalismus. Die Vielvölkermonarchie der Habsburger musste sich den Forderungen nach mehr Autonomie der einzelnen Ethnien stellen, während gleichzeitig liberale Ideen die politische Landschaft prägten. Kaiser Franz Joseph I., der über viele Jahrzehnte regierte, sah sich mit wachsenden Unruhen in Ungarn konfrontiert und musste sich den modernen Strömungen beugen.

Die Revolution von 1848 hinterließ tiefe Spuren und zwang die österreichische Monarchie zu Reformen, um den aufkeimenden nationalistischen Bestrebungen entgegenzutreten. Der Wiener Kongress von 1815 markierte zwar einen vorübergehenden Konsens, doch die Spannungen zwischen den verschiedenen Völkern innerhalb der Habsburgermonarchie blieben bestehen. Wien, einst strahlendes Zentrum der Macht, sah sich im Wandel der Zeit mit zunehmender Unruhe konfrontiert, die letztlich das Ende der österreichischen Monarchie im November 1918 besiegelte.

Der Untergang: Die österreichische Monarchie im Ersten Weltkrieg

Die österreichische Monarchie endete mit dem Ersten Weltkrieg. Ihr Untergang war ein schicksalhafter Wendepunkt in der Geschichte des Landes. Die Habsburgermonarchie, geprägt von jahrhundertelanger Tradition und Macht, sah sich plötzlich mit einer unerwarteten Realität konfrontiert. Kaiser Karl musste schwerwiegende Entscheidungen treffen, während die Regierung in Wien und Budapest zunehmend unter Druck geriet.

Die Kriegsmüdigkeit der Bevölkerung und die wachsenden nationalen Bewegungen in den Kronländern schwächten die Autorität der Monarchie zusehends. Trotz Bemühungen um Reformen war das Ende unausweichlich. Der November 1918 brachte das Aus für die österreichisch-ungarische Monarchie und läutete die Geburt der Republik ein. Die prunkvollen Paläste wie Schönbrunn in Wien verloren ihre Bedeutung, während die Wiener Bevölkerung mit den Auswirkungen des Krieges zu kämpfen hatte. Der Zusammenbruch der Monarchie hinterließ ein Erbe, das bis heute spürbar ist.

Karl I. – Ein Kaiser ohne Kaiserreich

Der letzte Kaiser von Österreich war Karl I. Er verzichtete zwar 1918 auf jeden Anteil und jede Einflussnahme auf die Staatsgeschäfte, aber er dankte nicht ab und führte bis zu seinem Tod 1922 den Titel Kaiser von Österreich. Erst als im März 1919 die Erklärung von Österreich zur Republik nach 1918 noch einmal bekräftigt wurde, ging der machtlose Kaiser ins Exil in die Schweiz, wo er dann seine Verzichtserklärung widerrief. Doch im April 1919 beschloss die Nationalversammlung, sämtliche Herrscherrechte der Habsburger auf alle Zeiten aufzuheben und alle ehemaligen Träger der Krone auszuwaisen.

Erst 1961 gab Karls Sohn Otto, ehemaliger Kronprinz, seine Herrschaftsansprüche offiziell und endgültig auf und seine Ausweisung wurde 1963 widerrufen.

Die österreichische Monarchie und ihre Bedeutung für die heutige Zeit

Die österreichische Monarchie hinterließ einen bleibenden Einfluss auf die heutige Zeit. Ihr Erbe prägt noch immer das kulturelle und historische Bewusstsein Österreichs. Die Habsburgermonarchie symbolisiert eine Ära des Glanzes und der Macht. Die enge Verbindung zu Ungarn in der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn spiegelt sich bis heute in den Beziehungen zwischen den Ländern wider.

Die österreichische Monarchie, ihr Aufstieg und Untergang, dient als Lehrstück für politische Reformen und ist ein faszinierender Teil der österreichischen Geschichte und ein bedeutendes Kapitel der europäischen Vergangenheit.

FAQ Österreichische Monarchie

  1. Was war die österreichische Monarchie?

    Die österreichische Monarchie war ein Herrschaftsgebiet, das vom Haus Habsburg beherrscht wurde und über Jahrhunderte hinweg eine zentrale Rolle in der europäischen Geschichte spielte. Sie umfasste verschiedene Territorien, darunter Österreich, Ungarn, Böhmen und Teile Italiens und des ehemaligen Jugoslawiens.

  2. Wann begann die österreichische Monarchie?

    Die Anfänge der Habsburgermonarchie reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, als Rudolf I. von Habsburg 1273 zum römisch-deutschen König gewählt wurde. Der Einfluss der Habsburger wuchs im Laufe der Jahrhunderte und führte zur Etablierung einer starken dynastischen Herrschaft.

  3. Was waren die Hauptmerkmale der österreichischen Monarchie?

    Die österreichische Monarchie war eine absolutistische Monarchie, die auf dem Prinzip der Dynastie, dem Katholizismus und dem Feudalsystem basierte. Sie war geprägt von einer komplexen Verwaltung, einem vielschichtigen Rechtswesen und einem umfangreichen Militär.

  4. Wie war die Beziehung der österreichischen Monarchie zu anderen Ländern?

    Die österreichische Monarchie war oft in Konflikte und Bündnisse mit anderen europäischen Mächten verwickelt. Der Habsburger Einfluss erstreckte sich über viele Gebiete und führte zu einer Vielzahl von Dynastieallianzen, insbesondere durch strategische Heiraten.

  5. Wie und wann endete die österreichische Monarchie?

    Die österreichische Monarchie endete offiziell im Jahr 1918, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und der Niederlage der Mittelmächte. Die Republik Österreich wurde im gleichen Jahr proklamiert, und die Habsburger verloren ihre Macht.

  6. Welche Rolle spielt die österreichische Monarchie in der heutigen Zeit?

    Die österreichische Monarchie hat heute keinen politischen Einfluss mehr, ist aber weiterhin ein wichtiger Teil des kulturellen Erbes und der Geschichte Österreichs. Die Habsburger selbst sind als historische Figuren von großem Interesse für die Forschung und das öffentliche Bewusstsein.

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