Massentourismus vs. nachhaltiger Tourismus – in vielen beliebten Urlaubsländern ist das ein drängendes Thema. Venedig war eine der ersten Städte, die versuchten, den Touristenscharen z. B. durch Eintrittsgeld Herr zu werden. Genützt hat es wenig, und in anderen beliebten Urlaubsregionen kam es erst wieder kürzlich zu teils wütenden Protesten, wie in Spanien – Malaga, Mallorca, die Kanaren -, aber auch z. B. auf der deutschen Insel Sylt oder im österreichischen Hallstatt. Woran das liegt und wie Tourismus in nachhaltige Bahnen gelenkt werden kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die Schattenseiten des Tourismus
“Der Tourist zerstört, was er liebt, indem er es findet”, sagte einst Hans Magnus Enzensberger. Beispiele für den Wahrheitsgehalt dieser Aussage gibt es genug, z. B. die fast vollständige Zerstörung der Kalksinterterrassen im türkischen Pamukkale. Nur ein vollständige Verbot, sie zu betreten und der Abriss aller umliegenden Hotels führten dazu, dass sich der Zustand des Ortes wieder verbessert hat, auch wenn er noch weit von seiner ursprünglichen Schönheit entfernt ist.
Weitere Beispiele sind:
- Maya Bay in Thailand: Die ehemals idyllische Maya Bay auf der Insel Phi Phi Leh in Thailand wurde durch den Massentourismus stark geschädigt. Die große Anzahl von Touristen, die die Bucht täglich besuchten, führte zur Zerstörung des Korallenriffs und zu Umweltverschmutzung.
- Machu Picchu in Peru: Das historische Machu Picchu in Peru ist ein weiteres Beispiel für ein UNESCO-Weltkulturerbe, das unter dem Druck des Massentourismus leidet. Die hohen Besucherzahlen haben zu Umweltzerstörung, Müllproblemen und Erosion auf der archäologischen Stätte geführt.
- Dubrovnik in Kroatien: Die Altstadt von Dubrovnik, die auch als “Perle der Adria” bekannt ist, wurde durch den Massentourismus stark in Mitleidenschaft gezogen. Die große Anzahl von Kreuzfahrtschiffen, die täglich anlegen, hat zu einer Überfüllung der engen Gassen und zu einer Kommerzialisierung des historischen Stadtkerns geführt.
Es wurde nicht viel daraus gelernt, so scheint es, im Gegenteil. Viele teils geschützte Orte sind dem Instagram-Wahn zum Opfer gefallen – auf der Jagd nach Likes pilgern Menschen massenweise zu “Geheimtipps”, um dort Selfies zu machen, und zertrampeln und zerstören die Gegend dabei rücksichtslos.
Massentourismus vs. Reisen
Mit Reisen und andere Länder kennelernen hat das Ganze nicht mehr viel zu tun: Die Menschen lassen sich auf absurd großen Luxusdampfern hin- und herkarren, um in ein paar Stunden die Touristenhotspots abzuklappern und Fotos zu machen, und gehen dann wieder in ihre Kabinen oder Hotelzimmer, wo eine “neutrale” Umgebung wartet und vertrautes Essen serviert wird. Andernfalls müsste man sich ja in der knappen Zeit noch auf einheimische Eigenheiten einstellen. Und so essen die Menschen selbst in weit entfernten Ländern Hamburger, falsches Wiener Schnitzel oder Bratwurst, statt regionale Spezialitäten zu probieren. Und wer nicht mit dem Schiff unterwegs ist, verbringt womöglich die meiste Zeit am Pool des Hotels, statt die Gegend zu erkunden.
Doch ist nicht nur der gemeine Tourist an all dem schuld. Schon Goethe legte bekanntlich seinem Zauberlehrling ein sehr wahres Wort in den Mund: “Die Geister, die ich rief, werd ich nun nicht los”. Auch dieses Zitat trifft auf den Massentourismus zu, denn, machen wir uns nichts vor, es konnte nur so eskalierten, weil viele Städte und Regionen mehr als gut vom Tourismus gelebt haben, es immer noch tun und dabei auch anscheinend den Hals nicht voll bekommen können. Das betrifft Großstädte, aber auch kleine Orte, die von Touristenmassen überrollt werden, die die Einwohnerzahl um ein Vielfaches übersteigt. Es ist nicht nur die Nachfrage, die das Angebot regelt, sondern auch manchmal das Angebot, das Nachfrage schafft.
Wie entstand Overtourism?
Das Phänomen des Massentourismus oder Overtourism, zu deutsch Übertoursimus, ist noch realtiv neu. Es entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts aus einer Vielzahl verschiedener Ursachen: sozialen, wirtschaftlichen und technologischen Entwicklungen. Einige der Hauptfaktoren sind das Wirtschaftswachstum nach dem 2. Weltkrieg, billigere und schnellere Transportmittel, die Förderung des Tourismus als Einnahmequelle, soziale Veränderungen und erschwinglichere Reisen und nicht zuletzt die Digitalisierung und Globalisierung, die auch einen Bedarf am Reisen weckt.
Das Phänomen der Massen
Nachhaltiger Tourismus scheint vielerorts schwierig durchzusetzen zu sein. Woher kommt es aber nun, dass der Tourismus teilweise so ausgeartet ist? Das Massenphänomen betrifft ja nicht nur “normale” Urlaubsziele. Der Jakobsweg z. B. ist mittlerweile zu einem Partyevent verkommen, nach Mekka drängen sich Abertausende auf den schmalen Wegen in der Bruthitze, der schwierige und gefährliche Aufstieg zum Mount Everest ebenso völlig überlaufen – und immer mehr Todesopfer sind zu beklagen. Aber warum ist das so? Vielerorts scheint ja geradezu der gesunde Menschenverstand auszusetzen. In der Tat verändern sich Denken, Handeln und Fühlen und von Menschen in Massen.
Die Massenpsychologie kennt die folgenden Gründe dafür:
- Anonymität: Menschen können sich in großen Gruppen unerkannt fühlen, was ein Gefühl der Entindividualisierung auslösen kann. Dies kann dazu führen, dass sie Dinge tun, die sie alleine vielleicht nicht tun würden – auch im negativen Sinne.
- Soziale Identität: Menschen können ihre Identität und Selbstwertgefühl oft mit der Gruppe oder Masse, der sie angehören, verbinden.
- Sozialer Einfluss: In Gruppen können Menschen dazu neigen, sich dem Meinungskonsens anzupassen, auch wenn sie persönlich anderer Meinung sind. Der soziale Druck und die Bestätigung durch die Gruppe spielen eine wichtige Rolle beim Verhalten in Massen.
- Emotionale Ansteckung: In Massen können Emotionen und Stimmungen sich schnell verbreiten und von Person zu Person übertragen werden. Dies kann dazu führen, dass Menschen in einer Gruppe gemeinsame Emotionen teilen und sich gegenseitig anstecken.
- Lenkung und Führung: In Gruppen und Massen können Führungspersonen oder Autoritäten eine starke Lenkungsfunktion haben und das Verhalten und die Meinungen der Gruppenmitglieder beeinflussen.
- Massenhysterie und Massenphänomene: In bestimmten Situationen können Massenphänomene auftreten, bei denen Gruppen von Menschen kollektiv handeln, denken oder fühlen. Dies kann zu einer amplifizierten Emotionalität und Impulsivität führen, die zu ungewöhnlichen Verhaltensweisen führt.
Dazu kommt, dass der Einzelne auch ein Stück seiner eigenen Verantwortung abgibt oder leugnet: Alle fliegen jedes Jahr in den Urlaub, warum soll ich darauf verzichten? Jeder lässt seinen Müll rumliegen, warum soll ich als Einziger meinen mitnehmen?
Was den Massentourismus betrifft, so kommt eine Sehnsucht dazu: In einer Welt, die zunehmend von Standardisierung und Digitalisierung geprägt ist, suchen die Menschen oft nach authentischen Erlebnissen und einzigartigen Momenten, die sie mit anderen teilen können. Dies kann dazu führen, dass beliebte Veranstaltungen oder Orte zu Massenphänomenen werden – im Grunde ein völliger Widerspruch. Auch das eigentliche Erleben steht gar nicht im Vordergrund, wenn man sich vor Augen führt, wie viele Menschen Fotos und Videos von ihren Reisezielen machen, ohne tatsächlich all ihre Sinne zu nutzen und so “echte” Erinnerungen zu schaffen. Der Urlaub wird zum Social-Media-Event, auch für den Einzelnen.
So ist das zum Teil aber auch gewollt von den Urlaubsregionen – und ist in vielen Fällen sozusagen nach hinten losgegangen, weil man letztendlich mit einem solch großen Andrang oft nicht gerechnet hat. Die Veranstalter und Hoteliers sind mit verantwortlich, wenn sie Gelegenheit und Bedarf schaffen, z. B. duch starke Marketingstrategien in den sozialen Medien oder durch den Einfluss von Influencern. Selbst ein normales Phänomen wie die Kirschblüte in Japan ist mittlerweile hoffnungslos überlaufen, und das nicht nur durch ausländische Touristen.
Das liegt zum Teil auch an der erhöhten Mobilität der Menschen und daran, dass Urlaubsangebote oft deutlich erschwinglicher geworden sind. Nachhaltiger Tourismus muss also die Auswirkungen von Massenphänomenen auch berücksichtigen und bewusste Entscheidungen treffen, um die positiven Aspekte zu fördern und die negativen Auswirkungen zu minimieren.
Allerdings sind die negativen Auswirkungen oftmals noch nicht oben angekommen. Auch wenn die Proteste Einheimischer zunehmen, sehen die Gemeinden, Städte und Länder nicht automatisch Handlungsbedarf, denn je mehr Menschen kommen, desto mehr sprudeln die Steuereinnahmen.
Nachteile übermäßigen Tourimus
Übermäßigen Tourismus gab es auch schon vor der Corona-Pandemie, auch bedingt durch extrem günstige Flugreisen. Der vorläufige Höhepunkt war im Jahr 2019, in dem mehr als 1,46 Milliarden Menschen weltweit verreist sind. Vier Jahre später sind die Zahlen wieder fast genauso hoch. Es scheint, dass viele einen regelrechten Nachholbedarf haben. Aber auf der anderen Seite haben die Einwohner vor Ort während der Lockdowns und auch noch später gemerkt, wie es ist, seine Heimat “zurückzubekommen” – sicher ein Grund, warum vielen der Übertourismus nun besonders sauer aufstößt, weil man gesehen hat, wie es auch anders sein kann.
Der Massentourismus mag den Besitzern von Hotels und Restaurants dienen, den Einwohnern bringt er aber mehr Nachteile. Abgesehen von den Menschenmengen, die die Straßen verstopfen und Lärm machen, wobei hier besonders die zahlreichen Tagestouristen ein Problem sind, werden Hotels gebaut, wo Wohnungen sein könnten, die Mietpreise steigen teils in Unermessliche, ebenso wie die Preise in Restaurants und den Geschäften. Vielerorts ist es tatsächlich schon soweit, dass die einheimische Bevölkerung verdrängt wird, weil das Leben in den Touristenhotspots zu teuer geworden ist. Von der gigantischen Umweltverschmutzung einmal ganz abgesehen – ein einzelnes großes Kreuzfahrtschiff bläst an einem Tag soviel Dreck in die Luft wie ca. 40.000 Autos. Die Fälle von Lungenkrebs in Orten, an denen viele dieser Schiffe anlegen, sind eklatant hoch.
Neben den steigenden Mietpreisen gibt es noch mehr Gründe, die zur Verdrängung der einheimischen Bevölkerung führen können:
- Veränderung des sozialen Umfelds: Die Ansiedlung von Bars, Restaurants und Souvenirläden, die sich besonders an Touristen richten, verändert die Lebensqualität und das soziale Gefüge einer Gemeinschaft und kann zur Abwanderung von Einheimischen führen.
- Arbeitsplatzverlust: In manchen Touristenorten werden lokale Arbeitsplätze durch touristische Dienstleistungen ersetzt. Einheimische finden möglicherweise nur noch Beschäftigung in niedrig bezahlten Jobs im Tourismussektor und suchen sich woanders eine neue Arbeit. Oder sie können sich die Wohnung an ihren Arbeitsplatz nicht mehr leisten und müssen von außerhalb pendeln.
- Kommerzialisierung der Kultur: Die Kommerzialisierung von kulturellen Veranstaltungen und traditionellen Festen für touristische Zwecke kann zur Entfremdung der einheimischen Bevölkerung von ihrer eigenen Kultur führen. Die Authentizität und Traditionen einer Gemeinschaft können so verloren gehen. Ein Paradox: Der Tourist, der Authentizität sehen will, sorgt für ihren Verlust.
Tourismus ist ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite schafft er wirtschaftliche Chancen und kann die Entwicklung einer Region fördern, auf der anderen Seite kann er auch zu deren Ausverkauf führen. Wie bei allem im Leben muss auch beim Reisen das richtige Mittelmaß gefunden werden, von dem möglichst alle auch profitieren und das vor allen Dingen die Nachteile minimiert.
Die Antwort auf Overtourism kann nur nachhaltiger Tourismus sein. Aber wie kann das gelingen? Was die Touristenmassen betrifft, so kann eine Begrenzung der Besucherzahlen sinnvoll sein, sei es dauerhaft oder als Notlösung, damit die Urlaubsregionen ein Konzept erarbeiten und implementieren können.
Nachhaltiger Tourismus – was ist das eigentlich?
Wenn man ihn als Gegenstück zum Massentourismus sieht, wird schnell klar, was nachhaltiger Tourismus ist beziehungsweise sein muss: Er schont die Umwelt, schützt die lokale Kultur und fördert die lokale Wirtschaft in einer langfristig sinnvollen Weise.
Zum einen muss zunächst die Region, sei es eine Stadt, ein Wald oder ein See, erhalten und geschützt werden, Gebäude und Straßen, Flora und Fauna dürfen nicht im Wortsinne plattgemacht werden. Nur ein Erhalt der natürlichen Ressourcen kann langfristig auch den Tourismussektor sichern. Klar, denn wo nichts mehr zu sehen ist, kann auch kein Reiseziel mehr sein – es sei denn, man verlegt sich auf Katastrophentourimus, wie er zynischerweise z. B. in Tschernobyl stattfindet.
Nachhaltiger Tourismus fördert die lokale Wirtschaften und Gemeinschaften und nicht diejenigen, die Bettenburgen an Stränden hochziehen und mit All-inclusive-Angeboten die heimische Wirtschaft ruinieren. Es ist ein Phänomen, dass nur die Geschäfte, die an den Hotspots liegen wie z. B. am Markusplatz in Venedig, trotz völlig überzogener Preise boomen und die in Nebenstraßen gelegenen leer ausgehen. Und die Einheimischen können ihre eigenen Liebelingsorte selbst gar nicht mehr genießen.
Nachhaltiger Tourismus kann auch den eigentlichen Sinn und Zweck des Reisens wieder herstellen: Den Reisenden kann Perspektiven erwerben, authentische Eindrücke gewinnen und in die Kultur des Gastlandes eintauchen. Echte Erlebnisse und nicht die hunderte Fotos auf dem Smartphone schaffen bleibende Erinnerungen.
Insgesamt bietet nachhaltiger Tourismus also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Wie er gelingt – ob Eintrittsgelder verlangt werden oder das Anlegen großer Kreuzfahrtschiffe verboten wird wie in Venedig oder wie in Amsterdam eine Touristenquote eingeführt wird, oder eine Kombination aus verschiedenen solcher Maßnahmen -, wird die Zukunft zeigen.
Nachhaltiger Tourismus: Bildung und Sensibilisierung
Eine Voraussetzung, neben der unabdingbaren Erkenntnis, dass Handeln am besten gestern notwendig ist, spielt Bildung eine große Rolle, wenn nachhaltiger Tourismus gelingen soll. Aufklärung und Sensibilisierung für die Zusammenhänge von Umweltschutz, sozialer und historischer Verantwortung und die Zusammenhänge zwischen Tourismus und Nachhaltigkeit sind grundlegend, und das Bewusstsein aller Beteiligten für den eigenen Anteil und die eigene Verantwortung daran.
Für Urlauber gilt, gegebenenfalls ihre Reisepraxis zu ändern und verantwortungsbewusste Entscheidungen zu treffen, indem sie umweltfreundliche Transportmittel nutzen, lokale Firmen unterstützen und der lokalen Bevölkerung und den lokalen Gegebenheiten mit Respekt zu begegnen.
Reiseanbieter können mit Schulungen und Workshops für Mitarbeiter dazu beitragen, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu schärfen und das Engagement für Umweltschutz- und Sozialprojekte zu stärken. Bei vielen, vor allem bei jungen Menschen haben Reiseunternehmen, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen, bei denen nachhaltiger Tourismus noch kein Thema ist.
Die Menschen vor Ort, und vor allem die jeweiligen politisch Verantwortlichen, müssen sich weiterbilden, um Konzepte zu erarbeiten, die ihre Ressourcen schützen, ihre Region nachhaltig wirtschaftlich fördern und vor allem alle Einheimischen daran teilhaben zu lassen. Denn seien wir ehrlich: Wenn Touristen ausschließlich als Plage empfunden werden, hat am Ende niemand mehr etwas davon, auch die Touristen nicht. So ist nachhaltiger Tourismus im Interesse aller.
Nachhaltiger Tourismus in Österreich
Wenn Sie jetzt befürchten, dass Sie nur noch als Selbstversorger mit Rucksack und Zelt in der Wildnis des nächsten Dorfes Urlaub machen dürfen, können wir Sie beruhigen. Man muss aber auch klar sagen, dass manche Reisearten und Reiseziele tatsächlich wegfallen können und sollten. Wo und wie aber darf man denn überhaupt noch Urlaub machen, wird sich mancher vielleicht sogar ein wenig trotzig fragen. In Österreich, zum Beispiel!
Das Land hat die Zeichen der Zeit erkannt. 2019 trat der “Plan T – Masterplan für nachhaltigen Tourismus” in Kraft. Nachhaltiger Tourismus ist Teil der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung des Landes Österreich des Bundeskanzleramts zusammen mit der Bundessparte für Tourismus und Freizeitwirtschaft der WKÖ (Wirtschaftskammer Österreich). Neun sogenannte Aktionsfelder sollen den Tourismus des Land fit für die Zukunft machen.
Aktionsfelder | Ziele |
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1. Bewusstsein für Tourismus stärken 2. Kooperationskultur etablieren 3. Digitale Potenziale nutzen | Tourismus neu denken: Wert des Tourismus vermitteln, den Menschen in den Mittelpunkt stellen |
4. Tourismusstandort attraktiv gestalten 5. Ausbildung und Arbeitsmarkt fit für die Zukunft machen 6. Lebensgrundlage nachhaltig sichern | Die Leitbranche des 21. Jahrhunderts weiterentwickeln: vereinfachte Regelungen, Chancengleichheit, fairer Wettbewerb, Ausbildungs- und Arbeitsplatzqualität, Umweltfreundlichkeit betonen, nachhaltige Mobilität |
7. Regionalen Mehrwert schaffen 8. Tourismusmarketing erfolgreich weiterentwickeln 9. Finanzierung und Förderung flexibler gestalten | Kräfte bündeln: Regionale Strukturen stärken, Fokus auf Erholung und Kulinarik, Digitalisierung nutzen, flexible Förderung und Finanzierung kleiner Betriebe |
Nachhaltiger Tourismus wird also als einer der stärksten Wirtschaftsfaktoren gesehen, aber damit das auch gelingt, muss er überall ankommen. Bisher wurde vielerorts nur aus der Not heraus gehandelt, um den Menschenmengen und ihrem Danebenbenehmen Herr zu werden, wie man z. B. in Hallstadt einen “Anti-Selfie-Zaun” errichtete – während das 800-Seelen-Städtchen Millionen allein durch die Toilettengebühren einnahm. Es ist also ein schmaler Grat zwischen Begrenzung einerseits und Sicherung des Einkommens einer Region – ohne ein staatliches Konzept scheint nachhaltiger Tourismus tatsächlich kaum möglich zu sein, ohne einzelne Gemeinden abzuhängen.
Nachhaltiger Tourismus: Wie und wo können Sie in Österreich umweltfreundlich und nachhaltig Urlaub machen?
Um die Frage gleich zu beantworten – nachhaltiger Tourismus ist überall in Österreich möglich. Ob an den vielen Seen, im Wald, auf der Alm oder in den Bergen, Österreich ist ein Vorreiter in Sachen Umweltschutz. Gewässer werden saubergehalten, Biodiversität gefördert, Wälder und Almen gepflegt, historische Städte erhalten. Es wird viel Wert auf Traditionen und einheimische Speisen gelegt. Wenn Sie dann noch nach Möglichkeit eine umweltfreundliche Anreise planen, können Sie ohne schlechtes Gewissen Ihren Urlaub genießen und Land und Leute kennenlernen.
- Urlaub im Wald: Erholen Sie sich in den schönsten Wäldern Österreich, wie z. B. in der Steiermark, dem Waldviertel, im Böhmerwald oder im Karwendelgebirge.
- Urlaub am Wasser: Zahlreiche Seen und Flüsse laden zum Baden und Wassersport ein, Sie können Angeln und Fischen oder eine Schiffs- bzw. Bootsrundfahrt machen und Wasserfälle erleben.
- Naturwunder erleben: Österreich hat viele magische Orte. Dazu gehören natürlich die Alpen insgesamt, die zu jeder Jahreszeit eine Reise wert sind, die Eisriesenwelt, der Grüne See und viele, viele andere schöne Orte, darunter auch viele, die noch ursprünglich und unberührt sind.
FAQ zu Nachhaltiger Tourismus
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Was ist nachhaltiger Tourismus?
Nachhaltiger Tourismus setzt auf eine Einheit aus Umweltschutz, Förderung der einheimischen Wirtschaft und einem gelungenen Reiseerlebnis für die Besucher.
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Warum ist nachhaltiger Tourismus nötig?
Nachhaltiger Tourismus ist wichtig, um stark besuchte Gegenden vor den Auswirkungen von Besuchermassen zu schützen und die Natur zu erhalten. Nur ein geregelter Tourismus mit einem nachhaltigen Konzept kann dies leisten.
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Was sind Beispiele für nachhaltigen Tourismus?
Nachhaltiger Tourismus kann z. B. auf eine Begrenzung der Touristenzahlen abzielen, auf Stärkung regionaler Unternehmen und umweltfreundliche Reiseangebote.
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Wie kann nachhaltiger Tourismus gelingen?
Nur durch eine Zusammenarbeit aller Beteiligten, also den Reisenden, den Menschen vor Ort und den zuständigen Behörden, kann nachhaltiger Tourismus implementiert werden. Es muss ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie wichtig nachhaltiger Tourismus für die Zukunft ist.